New Yorkerin kämpft gegen Mode-Müll

Die Mode-Branche leuchtet mit viel Glamour, aber sie hat auch eine Schattenseite: Müll. 180 Millionen Kilogramm Textilien schmeißen allein die New Yorker jedes Jahr weg. Was keiner weiß: Eine junge Frau mit ihrer Firma FabSrup setzt sich dagegen ein.

Die Modeindustrie hat ein Problem mit Textilabfällen

Allein in New York werden den Behörden zufolge jedes Jahr rund 180 Millionen Kilogramm Kleidungsstücke und Stoffreste weggeschmissen. Und auch wenn sich viele Marken wie etwa H&M, Adidas oder Nike umweltschonenden Zielen verschrieben haben, ist es bis zu deren weltweiter Umsetzung noch ein langer Weg, wie das Experten-Gremium Global Fashion Agenda jüngst bilanzierte.

6000 Kilogramm Stoffreste im Monat

Jessica Schreiber wollte nicht warten. Fünf Jahre lang hatte die junge Frau bei der New Yorker Müllabfuhr gearbeitet und sich dort um das Recycling von Kleidung gekümmert. Viele Marken kamen zu mir und haben mich gefragt: „Was machen wir mit unseren Stoffresten, also dem, was nicht zu Kleidung verarbeitet worden ist?“, sagt Schreiber. „Ich konnte ihnen keine gute Antwort darauf geben, also haben wir uns zusammengesetzt und heraus kam die Idee für „FabScrap“.

Seit rund drei Jahren kämpft die 30-Jährige gegen Mode-Müll. Sie ist Inhaberin der Firma „FabScrap“ und insbesondere während der jährlichen Fashion Week in der Millionenmetropole hat sie jedes Mal „Hochsaison“. Inzwischen beschäftigt Schreiber drei Mitarbeiter und mehr als 1200 Freiwillige. Gemeinsam sammeln sie fast 6000 Kilogramm Stoffreste im Monat ein – von rund 220 verschiedenen Herstellern, darunter alles von Designerlabels wie Marc Jacobs bis hin zu kleinen Modefirmen. Die Hersteller bekommen große, schwarze Säcke, in die sie die Stoffreste schmeißen und bezahlen Schreiber eine Gebühr fürs Abholen.

Die freiwilligen Mitarbeiter sortieren dann im Hauptquartier in Stadtteil Brooklyn: Stoffreste, die weniger als 90 Zentimeter lang sind, werden gesammelt, geschreddert und zu Isolierungsmaterial verarbeitet. Alle anderen werden weiterverkauft und wiederverwendet – von Modestudenten oder Bastlern beispielsweise. Die freiwilligen Mitarbeiter dürfen sich ihre Lieblingsstücke aussuchen und umsonst mit nach Hause nehmen.

Bei den Resten ist alles dabei, sagt Schreiber: „Wir bekommen Musselin, Spandex und von einem Haute-Couture-Designer, dessen Namen ich nicht verraten darf, sogar ganz teure Spitze. Da sind Stoffreste von ganz hoher Qualität dabei.“ Sie wolle vor allem den Müll in der Mode-Industrie bekämpfen, sagt Schreiber. Mit „FabScrup“ in New York, hat sie schon das nächste Ziel vor Augen: Die Westküste der USA.

Mehr erfährst du hier.

  FabScrup ist eine gemeinnützige Organisation, die Textilabfälle umdenkt. Sie ermöglicht die bequeme Abholung und das Recycling von überschüssigen Textilien für Unternehmen in New York City. Die Wiederverwendung findet unter Einbeziehung der lokalen Kreativgemeinschaft statt.

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