Buchtipp: Wollen wir wirklich 100 werden?

Auf Gustav Knuth geht das Zitat zurück „Alle wollen alt werden, aber keiner will es sein.“ Kris Krenn geht in ihrem Buch dieser geläufigen These nach, indem sie Menschen verschiedenster Berufsgruppen die Frage „Wollen wir wirklich 100 Jahre werden?“ stellt. Da die Wissenschaft davon ausgeht, dass jedes zweite Kind, das in unseren Breitengraden heute geboren wird, die Chance hat, 100 Jahre alt zu werden, ist diese Frage für unsere Gesellschaft nicht nur spannend, sondern auch hoch relevant. Welche Visionen haben Menschen mit unterschiedlichen beruflichen Hintergründen von der gesellschaftlichen Zukunft?

Bei der Beantwortung nach dem Wunsch, den 100. Geburtstag erleben zu wollen, werden in den Interviews immer wieder zwei Aspekte beleuchtet. Kann im Alter von 100 Jahren ein selbstbestimmtes Leben noch in Würde geführt werden? Das hängt nicht nur von der eigenen Gesundheit zu diesem Zeitpunkt ab. Denn die spannendere Frage hierzu ist: Kann die immer größer werdende Gruppe der Hochbetagten künftig eher besser oder schlechter am gesellschaftlichen Leben partizipieren? Der zweite Punkt bezieht die fortschreitende Veränderung der Umwelt in die Betrachtung ein. Wird die Welt in 50 oder 70 Jahren noch so sein, dass ein Leben in dieser noch vorstellbar ist?

Letztlich entwickeln alle Interviewten eine individuell andere Perspektive, so dass der/die Leser*in bei der Lektüre viel Input erhält bevor er/sie sich selbst die Frage des Buchtitels beantworten darf. Aufgelockert wird das Buch, indem einige 100-jährige Menschen zu Wort kommen und einen Blick auf ihre Gegenwart bzw. ihr Leben werfen.

„Wollen wir wirklich 100 werden? – Unsere mögliche Zukunft“ von Kris Krenn, erschienen im Orac Verlag

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