Die neue KlimaTeller-App: Essen für den Klimaschutz

Der Klimawandel und seine Folgen sind in aller Munde. Was wir essen, wo wir einkaufen und wie wir unsere Speisen zubereiten beeinflusst das Klima maßgeblich – und das Klima unser Essen. Kleine Veränderungen aber bewirken Großes. Mit der neuen „KlimaTeller-App“ können Gastronomen klimafreundliche Gerichte auf die Speisekarte bringen. Das Programm errechnet einfach und schnell die CO2-Emissionen von Speisen.

250 Kilometer mit dem Kleinwagen auf der Autobahn oder ein Kilo Rindfleisch im Supermarkt – beides belastet das Klima im gleichen Maß.

Wie hängt Essen mit Klimaschutz zusammen?

Die Klimaveränderung macht sich bemerkbar: Hitzeperioden, starke Niederschläge, Hochwasser und Stürme sind immer häufiger bei uns zu beobachten. Ursache sind der hohe Ausstoß von Treibhausgasen und der Rückgang von Treibhausgas-Senken. Und unsere Ernährung trägt erheblich dazu bei – nämlich mit 21% der gesamten Treibhausgasemissionen in Deutschland. Sie entstehen auf dem Acker, bei jeder Verarbeitung und beim Transport bis in die Küche.

Die Klimaveränderungen haben einen großen Einfluss auf unsere Lebensmittelversorgung: Ernteausfälle, zeitliche Verschiebung der Ernte und Verschlechterung der Qualität führen zu wirtschaftlichen und gesundheitlichen Nachteilen.

Kleine Umstellungen mit großer Wirkung

Schon mit geringen Anpassungen beim Einkauf oder der Zusammenstellung der Zutaten können Gastronomen ihr Angebot deutlich klimaschonender gestalten. „Wer regionale Saisonwaren einkauft und dabei eher auf Gemüse, Getreide oder Obst setzt, den Anteil tierischer Lebensmittel gering hält und die Portionsgröße so kalkuliert, dass nichts unnötig in der Tonne landet, macht alles richtig, um sich als klimafreundlicher Küchenchef auszuzeichnen“, sagt Doreen Havenstein von NAHhaft.

Die Klimabilanz der Gerichte kann übrigens durch folgende Faktoren positiv beeinflusst werden:

  • Öfter mal auf Fleisch verzichten
  • BIO statt konventionell
  • Regional statt international
  • Freiland statt Treibhaus
  • Frisch statt tiefgekühlt

Wer also weniger oder gar kein Fleisch isst, tut dem Klima etwas Gutes. Wer jedoch nicht ganz darauf verzichten möchte, greift zu Wildfleisch aus der Region oder Geflügel in Bio-Qualität. Die ökologische Viehhaltung ist nicht nur artgerechter, sondern auch umweltfreundlicher als die Massentierhaltung.

Entspricht der Emissionswert des Gerichts weniger als 50% des Durchschnitts, können sie mit dem Label „KlimaTeller“ auszeichnet werden.

©WWF

Die KlimaTeller App

Mit der KlimaTeller-App können Gastronomien KlimaTeller zusammenstellen, indem sie die Zutaten und die Mengen sowie die Anzahl der Portionen, die daraus zubereitet werden, eingeben. So lassen sich schnell und einfach die CO2-Emissionen von Speisen auf dem Desktop oder Tablet berechnen: auf spielerische Weise verschiedene Zutaten ausprobieren, mit den Mengen spielen und beispielsweise aus traditionellen Gerichten ein klimafreundliches entstehen lassen, das dem traditionellen nahekommt. Hier erfährt man auch, wie das Essen mit Klimawandel zusammenhängt und welche Zutat welche Wirksamkeit hat. Die Restaurants setzen mit ihren klimafreundlichen Gerichten, die als KlimaTeller auszeichnet sind, gleichzeitig ein Zeichen an Ihre Gäste: Das ist ein Thema für uns, wir kümmern uns darum, und du hast die Wahl, ein klimafreundliches Gericht auszuprobieren. Und die Gäste können sich eben für die klimafreundliche Alternative auf der Speisekarte entscheiden, und das dann auch natürlich selbst zu Hause ausprobieren. Das heißt, die KlimaTeller-App ist auch für Privatpersonen nutzbar.
Die Ausgangswerte für diese Berechnungen bieten über 76.000 Gerichte, die von der Eaternity AG, Schweiz analysiert wurden. Aus diesen wurde einen Durchschnittswert von 1.583 Gramm CO2-Ausstoß pro Speise berechnet.

Hier einfach kostenlos anmelden/registrieren

von links: Matthias Tritsch (Greentable e.V.), App-Entwickler Manuel Klarmann ( Eaternity AG), Parlamentarischen Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter (BMU) und Doreen Havenstein (NAHhaft e.V.) / Foto: Jan Peter Wulf

Der KlimaTeller ist ein Verbundprojekt von NAHhaft e.V. und Greentable e.V. in Kooperation mit Eaternity AG. Es wird im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) aus Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert.

Weitere Informationen, Hintergründe, Neuigkeiten unter klimateller.de

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