Das Joint Venture von Daimler und BMW fusioniert Carsharing

Kooperation statt Konkurrenz – das ist die neue Ära der Mobilitätsgiganten BMW und Daimler. Sie legen ihre Carsharing-Dienste unter dem Namen SHARE NOW zusammen. Damit greifen sie auch Taxen und den öffentlichen Nahverkehr an.

Weil die Bedeutung von Privatautos in Städten abnimmt, müssen sich Autohersteller zu Mobilitätsanbietern wandeln, die Kunden von A nach B bringen – egal, ob per Carsharing oder Sammeltaxi. Für ihre Konzerne gaben Daimler-Chef Dieter Zetsche und BMW-Boss Harald Krüger bekannt, dass sie ihre bereits bestehenden Angebote in fünf Bereiche bündeln und weiter ausbauen.

BMW-Boss Harald Krüger und Daimler-Chef Dieter Zetsche beschließen Joint Ventures /©BMW

„Mit den neuen Angeboten für individuelle urbane Mobilität auf Knopfdruck schaffen wir für unsere Kunden viele Optionen, um von A nach B zu gelangen. Kurzum: selbstfahren, mitfahren oder gefahren werden“, sagte Dieter Zetsche, Vorsitzender des Vorstands der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars.

„Unsere Vision ist klar: Die fünf Services verschmelzen immer mehr zu einem Mobilitätsangebot mit vollelektrischen und selbstfahrenden Flotten, die sich selbstständig aufladen und parken sowie mit anderen Verkehrsmitteln vernetzen lassen“, sagte Harald Krüger, Vorsitzender des Vorstands der BMW AG.

Auf Kundenbasis von mehr als 60 Millionen aktiven Nutzern

Mit den gemeinsamen Mobilitätsdienstleistungen mit Sitz in Berlin bieten die BMW Group und die Daimler AG innovative Lösungen auf die derzeitigen und künftigen Mobilitätsansprüche, insbesondere in Metropolen. Die Digitalisierung ist der Schlüssel dazu. Sie eröffnet neue Möglichkeiten für mehr individuelle Mobilität auf Basis von elektrischen und selbstfahrenden Flotten, die dazu on-demand verfügbar sind, sich selbstständig aufladen sowie automatisch parken und sich mit anderen Verkehrsmitteln über Straße und Schiene hinaus vernetzen können. Der Verbund umfasst die Joint Ventures:

SHARE NOW

Aus Car 2 go (Daimler) und Drive Now (BMW) wird der Carsharing-Dienst namens SHARE NOW. Bei diesem Free-Floating-Carsharing stehen die Fahrzeuge überall frei im Straßenraum und können jederzeit mit Hilfe des Smartphone gemietet und bezahlt werden. CarSharing erlaubt, die Auslastung von Fahrzeugen zu erhöhen und damit zur Reduktion der Gesamtzahl von Fahrzeugen in den Städten beizutragen.

REACH NOW

Über die App haben Nutzer einfach und direkt auf unterschiedliche Mobilitätslösungen innerhalb einer multimodalen Mobilitätsplattform Zugriff, zum Beispiel um von A nach B zu gelangen. Nahverkehr-Tickets können direkt gebucht und bezahlt werden, ebenso Mobilitätsoptionen wie etwa CarSharing, Ride-Hailing oder Leihräder.

CHARGE NOW

Dieser Service der Digital Charging Solutions GmbH (DCS) wurde für die Automobilhersteller entwickelt und trägt mit einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur (derzeit über 250 Ladestationsbetreibern) maßgeblich zur Mobilitätswende hin zum emissionsfreien Fahren bei. CHARGE NOW ermöglicht Fahrern von Elektrofahrzeugen, öffentliche Ladestationen im In- und Ausland einfach und komfortabel zu finden, nutzen und zu bezahlen.

FREE NOW

Per Fingertipp kann beispielsweise ein Taxi, ein privater Fahrer mit Mietwagen oder ein moderner E-Scooter bestellt werden. Das Ride-Hailing, der App-basierte und meist von Privatpersonen ausgeführte Verkauf von Fahrten mit dem privaten Pkw ist in Deutschland gesetzlich nicht gestattet, da hier zu Lande die entgeldliche Personenbeförderung einer Lizenz bedarf.

PARK NOW

Dieser digitale Parkdienst ermöglicht es Kunden, auf einen Blick die optimale Parklösung zu finden, Parkplätze zu reservieren, die Parkdauer zu steuern, ticketlos in Parkhäusern ein- und auszufahren und die Parkgebühren automatisch bargeldlos zu zahlen.

Carsharing, der Konkurrent für Taxen und den öffentlichen Nahverkehr

Anfangs haben Taxi-Unternehmen die neuen mobilen Angebote kritisiert, inzwischen bieten sie ihren Fahrgäste selbst an, die Taxen künftig gemeinsam zu nutzen.

Eine Konkurrenz ist das Carsharing auch für den öffentlichen Nahverkehr. Insbesondere die Free-Floating-Dienste, bei denen Nutzer ihre Leihautos innerhalb von bestimmten Zonen überall ausleihen und abgeben können. Das ist bequemer als Bahnen oder Fahrräder zu nutzen. Zumindest solange man Carsharing-Autos auch noch kostenfrei parken darf.

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