Gleichberechtigung: Island führt!
Ab vom Schuss, weil weit oben im Norden, liegt das mit Vulkanen und Geysiren übersähte Land – könnte man behaupten. Doch Islands Frauen haben ihre Interessen in diesen kühlen Gefilden erfolgreich nach vorne gebracht. Im jährlich erscheinenden Global Gender Gap Report des World Economic Forum steht Island regelmäßig an erster Stelle, gefolgt von Norwegen und Finnland (Deutschland ist auf Platz 10). In puncto Gleichberechtigung ist die Nation den meisten anderen europäischen Ländern voraus. Wie sieht der Vorsprung zur Überwindung der Gender Gap aus?
1. Lohngleichheit
Ein Gesetz zur Lohngleichheit von Frauen und Männern trat 2018 als erstes dieser Art in Kraft. Unternehmen mit über 25 Angestellten müssen Frauen und Männern für vergleichbare Tätigkeiten den gleichen Lohn zahlen. Die Bewertung des Erfolges dieser Maßnahme dauert an und die Lohnunterschiede sind noch nicht beseitigt. Die Gender Pay Gap liegt aktuell bei 5 Prozent.
2. Geregelte Elternzeit
Es gibt neun Monate bezahlte Elternzeit (80 Prozent des Gehalts) und flexible Modelle der Inanspruchnahme. Drei Monate muss der Vater und drei Monate die Mutter den Kinderwagen schieben, die restliche Zeit ist unter beiden frei aufteilbar. Männer haben bei der Geburt des Kindes Anspruch auf 14 Tage bezahlten Urlaub.
3. Frauenquote
Vorstände von privaten Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern müssen zu mindestens 40 Prozent aus Frauen bestehen (Art. 15 des Gesetzes zur Gleichberechtigung von Männern und Frauen).
4. Bildung
Kinder lernen zum Thema Gleichberechtigung von ihrer Vorschulzeit bis zum Universitätsabschluss. Es wird als Querschnittsaufgabe aufgefasst und ist per Gesetz in den Lehrplänen der Schulen vorgeschrieben. Mädchen werden aktiv gefördert.
5. Verbote
Unter anderem sexistische Schulbücher, frauenfeindliche Werbung und Striplokale sind in Island verboten.
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