Neuer demokratischer und transparenter Supermarkt in Hamburg sucht Mitglieder

„Wie sieht eine faire und nachhaltige Lebensmittel-Versorgung aus?“ Diese Frage stand für Barbara und Fabian aus Hamburg im Fokus, als sie im Oktober 2020 beschlossen, den WirMarkt zu gründen. Der WirMarkt ist ein demokratischer und transparenter Supermarkt.

Wie funktioniert das? Zum einen machen die Gründer:innen soziale und ökologische Auswirkungen von Lebensmitteln sowie Lieferketten sichtbar. Konsument:innen erfahren, wie sich Preise zusammensetzen und wo die Produkte herkommen. Zum anderen bekommen Konsument:innen als Mitglieder wieder mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten: Sie können das Sortiment mitgestalten, Beziehung zu den Erzeuger:innen aufbauen und sich auch aktiv in die Kampagnenarbeit oder in anderen Bereichen einbringen. Um den ersten WirMarkt Anfang 2022 zu eröffnen, haben die Gründer:innen eine Crowdfunding-Kampagne gestartet.

„Ziel der Kampagne ist es, Menschen für die Idee des WirMarkts zu begeistern. Wir brauchen nur 100 Mitglieder, um den ersten Laden Anfang 2022 zu eröffnen. Außerdem suchen wir Menschen, die uns bereits jetzt aktiv unterstützen und das Projekt gemeinsam aufbauen und voran bringen – als Teil einer Bewegung für eine sozial- und ökologisch gerechte Lebensmittelversorgung“, erklärt Mitgründerin Barbara. Die Crowdfunding-Kampagne läuft bis zum 15.06.2021. Als Dankeschön können Spender:innen unter anderem zwischen einer Probemitgliedschaft, Yogastunde mit Gründerin Barbara, Fahrradtour zu den Ackerperlen (einem kleinen Hof im Spadenland) oder Einkaufsgutscheinen für den WirMarkt auswählen.

Das Crowdfunding zur Eröffnung des ersten WirMarkts Anfang 2022 in Hamburg ist gestartet. Weitere Läden sollen folgen. / ©WirMarkt

Der WirMarkt wird neben der Einkaufsfläche auch eine Café-Ecke für Austausch und Workshops bieten. Das Vollsortiment umfasst alle gängigen Lebensmittel und Produkte des täglichen Bedarfs. Der WirMarkt ist nicht gewinnorientiert, sondern bedürfnisorientiert. Er trägt seine Kosten durch Mitarbeit oder einen (solidarischen) Monatsbeitrag von seinen Mitgliedern sowie geringen Margen, die Risiken und Schwankungen von zum Beispiel Lieferausfällen und Ähnlichem decken sollen, die aber ebenfalls komplett transparent gemacht werden. Werden Gewinne erwirtschaftet, so werden diese reinvestiert: in ausgewählte Projekte, in die (politische) Kampagnen- und Bildungsarbeit oder Verbreitung des Konzepts, um anderen Nachbarschaften zu ermöglichen weitere WirMärkte aufzubauen.

Um dies sicherzustellen, streben die Gründer:innen eine Rechtsform an, die das berücksichtigt und den Sinn und Zweck des Unternehmens vor den Gewinn stellt (zum Beispiel eine GmbH in Verantwortungseigentum).

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